Bei Content First wird der gesamte Inhalt in einem zentralen Pool erstellt und gepflegt, um ihn dann in ganz unterschiedliche Kanäle zu publizieren. Und zwar sowohl im Print wie auch im digitalen Bereich. Das ist nicht unbedingt neu – es gibt seit geraumer Zeit verwandte Konzepte, beispielsweise das Multi-Channel-Publishing, das Single-Source-Publishing, das datenbankgestützte Publishing oder auch das crossmediale Publishing.
Viele Verlage wenden solche Konzepte bereits an, jedoch mit grossem manuellen Aufwand.
Klassischer Prozess: Druck-Optimierung
Die meisten Verlage haben ihre Prozesse voll auf «Print First» hin optimiert. Der Content liegt in Satzprogrammen und wird dort optimal auf eine Doppelseite hin eingepasst.
Werden die Inhalte aber auch auf einer Webseite oder in einer App gebraucht, müssen sie aus dem Layoutprogramm exportiert und in einem anderen Editor erneut in Form gebracht werden. Das ist meist sehr aufwändig, da beim Export typischerweise die Strukturen des Inhalts verloren gehen. Diese müssen dann wieder neu aufgebaut und auf den neuen Ausgabekanal hin angepasst und überprüft werden.
Wenn Änderungen anstehen, muss der Inhalt an zwei oder mehreren Orten parallel korrigiert werden. Somit wird die Entwicklung des Contents zur doppelten oder x-fachen Arbeit und die Übersicht geht schnell verloren.
Content First
Das Content First-Konzept hilft, diesen unnötigen Aufwand zu reduzieren. Es geht darum, Content von Beginn weg so zu erfassen, dass seine Strukturen es ermöglichen, ihn in verschiedenen Kanälen zu verwenden. Man denkt den Content also von Beginn weg ganzheitlich.
Beim Publizieren arbeiten alle beteiligten Menschen mit diesem einen Pool.
Muss der Inhalt verändert oder angereichert werden, dann geschieht das im Kontext des Originalinhalts. Das ermöglicht eine ganzheitliche und somit nachhaltige Entwicklung des Inhalts.
Was heißt Content First? aus dem Kurs «Content First Publishing»
von Roman Schurter
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Die vier Prinzipien von Content First
Um aus einem Inhaltspool in verschiedene Kanäle publizieren zu können muss der Content
- ganz bestimmte Strukturen einhalten,
- Module unterteilt werden,
- Metadaten beschrieben werden und
- medienneutral gespeichert werden.