Ein digitales Schulbuch, das als Einzellizenz, Klassenlizenz oder für die ganze Schule erhältlich ist – im System aber nur als „E-Book“ erscheint. Eine Lern-App mit getrennten Bereichen für Lehrpersonen und Lernende – aber ohne Hinweise auf diese Rollen im Metadatensatz. Solche Szenarien sind bei digitalen Lernmedien längst keine Ausnahmen mehr. Doch ONIX, der internationale Standard für Buchmetadaten, stösst in diesem Umfeld zunehmend an seine Grenzen.
Wo ONIX nicht weiterkommt
ONIX ist seit Jahren der etablierte Standard für bibliografische Daten: Titel, Autor*in, ISBN, Sprache – all das lässt sich strukturiert abbilden. Für das klassische Buch funktioniert das hervorragend, denn es folgt meist einem klaren Prinzip: ein Titel, eine Version.
Digitale Bildungsmedien dagegen sind vielschichtiger. Sie existieren in unterschiedlichen Lizenzmodellen, werden auf verschiedenen Plattformen angeboten und müssen konkreten Bildungsstufen zugeordnet werden. Für ONIX ist diese Komplexität kaum darstellbar – es fehlt die nötige Tiefe. Zum Beispiel:
- Lizenzformen: ONIX kennt keine Struktur, um unterschiedliche Einzellizenzen, Klassenlizenzen oder zeitlich begrenzte Zugänge im gleichen Artikelstamm abzubilden.
- Nutzungsszenarien: Wer erhält welche Rechte? Diese Feinheiten sprengen den Rahmen des Standards.
- Bildungszuordnungen: Bildungsstufen gemäss Schweizer System? Fehlanzeige.
Zwar gibt es Erweiterungen wie ONIX-PL für Lizenzinformationen, doch diese sind in der Praxis kaum etabliert – zu kompliziert, zu wenig spezifisch für den Bildungsbereich.
Der Distrinova-Standard: massgeschneidert für Bildungsmedien
Um diese Lücke zu schliessen, hat Distrinova ein erweitertes Metadatenmodell entwickelt. Es baut auf ONIX auf, ergänzt aber entscheidende Felder, die speziell auf digitale Bildungsangebote abgestimmt sind. Gleichzeitig bleibt es flexibel genug, um sich zukünftigen Anforderungen anzupassen.
Lizenzinformationen klar abbilden
Ob Einzellizenz oder Schullizenz: mit dem Distrinova-Standard lassen sich verschiedene Modelle exakt abbilden. Verlage können Lizenztyp, -dauer und die Anzahl zulässiger Nutzer*innen direkt im Datensatz hinterlegen. So entsteht Klarheit im Katalog – und beim Kauf.
Rollen- und Nutzungsszenarien definieren
Welche Rechte erhält wer? In digitalen Lernsystemen ist das entscheidend. Der Distrinova-Standard ermöglicht eine klare Zuordnung von Rollen (z. B. Lehrperson oder Lernende) und kommuniziert diese an die Plattform. So kann automatisiert sichergestellt werden, dass Inhalte zielgruppengerecht zugänglich sind – ein zentrales Element für Datenschutz und Benutzerfreundlichkeit.
Präzise Bildungszuordnungen
Klassische Standards kennen Kategorien wie BISAC oder Thema. Der Distrinova-Standard geht weiter: Er erlaubt eine Klassifikation nach Schulstufe, Unterrichtsjahr und Abschlussziel – abgestimmt auf den Schweizer Bildungsmarkt. Zum Beispiel:
- Bildungsstufe: Berufsschule und BM
- Unterrichtsjahr: 3
- Abschluss: Kaufmann/Kauffrau EFZ
Damit lassen sich Produkte noch zielgerichteter vermarkten – und schneller finden.
Metadaten weiterdenken
Digitale Lernmedien brauchen mehr als klassische Metadaten. Wer im Bildungsmarkt erfolgreich sein will, muss Inhalte präzise beschreiben können – technisch und inhaltlich. Die Distrinova-Erweiterung schliesst die Lücke zwischen Standard und Realität – und macht moderne Bildungsangebote sichtbar, verständlich und verkäuflich.
- Mit Unterstützung künstlicher Intelligenz und menschlicher Expertise verfasst.