Unter der Marke utb veröffentlichen 19 Verlage aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ein gemeinsames Lehrbuchprogramm. 2021 ging die https://elibrary.utb.de/ online, die Zugang zu 21.000 Titeln bietet. utb wird zukünftig ein einheitliches Redaktions- und Produktionssystem einsetzen, das aktuelle und zukünftige Bedürfnisse zur Herstellung von Büchern und elektronischen Produkten abdeckt und sich optimal in die bestehende Systemlandschaft einfügt. Zurzeit setzen die 19 Verlage zur Buchherstellung unterschiedliche Systeme und Prozesse ein, die mittelfristig vereinheitlicht werden sollen.
Viele Verlage – gleiche Herausforderungen
Das Beispiel utb zeigt auf, welche Herausforderungen heutzutage im Publishing anstehen. Die Digitalisierung hat weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Verlagsbranche und erfordert neue Konzepte von Verlagen aller Grössen. Jeder Verlag benötigt eine Content- und Produktstrategie, die es ihm auch künftig ermöglicht, seine Inhalte flexibel in der zunehmend vernetzten digitalen Wissensgesellschaft zu vermarkten.
«Verlage benötigen den Change zu Content First, um in der digitalen Wissensgesellschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.»
Carsten Schwab, Edupartner AG
Gemeinsam Synergien nutzen
Die Einführung eines modernen Content- und Media-Asset-Management-Systems erfordert üblicherweise sehr viel Know-how in den Verlagen und verursacht hohe Kosten. Allein das Projektmanagement, das die Einführung einer solchen Software erfordert, übersteigt oftmals die personellen und finanziellen Ressourcen von Verlagen.
Mit der gemeinsamen Nutzung einer Plattform durch mehrere Verlage kann dem Trend entgegengewirkt werden, dass die technologische Schere zwischen «den grossen Verlagen» und «den kleinen Verlagen» immer weiter auseinandergeht und die mittelständischen Verlage langfristig an Wettbewerbsfähigkeit einbüssen.
Aus diesem Grund engagieren wir uns in der neu gegründeten Taskforce IT-Standards, die sich darum bemüht, einer grösseren Zahl von Verlagen durch Standardisierung den Zugang zu State-of-the-Art-Technologie zu erleichtern.
Herangehensweise am Beispiel utb
Gemeinsam mit utb haben wir einen Prozess gestartet, mit dem Ziel, zukünftig aus einer Quelle verschiedene Formate und Produkte zu erstellen und über die bestehende gemeinsame Vertriebsplattform zu vertreiben.
Wir haben mit drei Verlagen und einem MVP (Minimum Viable Product) gestartet und dafür ein «minimal brauchbares oder existenzfähiges Produkt» definiert. Neben der Analyse der Inhalte und der Definition der Content-Verwaltung gab es auch Arbeiten am System wie die Integration des richtigen Tools. Innerhalb kurzer Zeit haben wir es geschafft, Inhalte zu strukturieren, Prozesse zu standardisieren und die Herstellung zu automatisieren.
