Interoperabili-was?
Gehen wir davon aus, Sie haben ein hervorragendes Lernmaterial entwickelt. Wenn Ihre Inhalte nicht in verschiedenen Formaten verfügbar sind, können viele potenzielle Nutzer nicht darauf zugreifen. Lernende nutzen unterschiedliche Plattformen wie Learning Management Systeme (LMS), mobile Apps oder Kollaborationstools wie Microsoft Teams. Wenn Ihre Inhalte nahtlos in all diesen Umgebungen funktionieren und implementiert werden können, dann sind Ihre Inhalte interoperabel und somit:
- Breit verfügbar und erreichen eine grössere Zielgruppe
- Einfach zu integrieren, was die Zusammenarbeit mit den Bildungseinrichtungen erleichtert
- Zukunftssicher, da sie auf etablierten Standards basieren und somit auch mit zukünftigen Plattformen kompatibel bleiben
Welche Formate helfen bei der Interoperabilität?
Um sich im Formate-Dschungel zurechtzufinden, stellen wir einige hilfreiche Ausgabeformate vor. Mit diesen Formaten können Inhalte des selben Lehrmittels für unterschiedliche Plattformen und Umgebungen zur Verfügung gestellt werden – ob statisch oder interaktiv spielt dabei keine Rolle.
-
Der Klassiker: PDF (Portable Document Format)
Ein weit verbreitetes Format für statische Dokumente. Obwohl PDFs nicht interaktiv sind (aber sein können), bleiben sie wichtig für Lernmaterialien, die offline genutzt oder ausgedruckt werden. -
HTML5 und Web-Technologien
Ermöglichen die Erstellung von responsiven und multimedialen Lerninhalten, die sich automatisch an verschiedene Bildschirmgrössen und Endgeräte anpassen. Ein Beispiel dafür sind Web-Books: browserbasierte Alternativen für PDFs, die besonders für mobile Endgeräte optimiert sind. -
H5P (HTML5 Package)
Ein Open-Source-Format für interaktive Lerninhalte wie Quizze, Videos oder Präsentationen. H5P-Inhalte lassen sich leicht in LMS, Websites oder E-Books einbinden. -
Standardisierte Austauschformate (SCORM, xAPI, cmi5)
SCORM ist ein bewährter Standard für E-Learning-Kurse, um sie in verschiedene LMS zu integrieren. xAPI (Experience API) ermöglicht darüber hinaus die Erfassung von Lernaktivitäten über verschiedene Plattformen hinweg. cmi5 kombiniert die Vorteile von SCORM und xAPI und wird zunehmend als neuer Standard genutzt. -
LTI (Learning Tools Interoperability)
Erlaubt die nahtlose Einbindung externer Lernanwendungen in Lernplattformen, ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand. LTI wird beispielsweise genutzt, um interaktive Übungen direkt in ein LMS einzubinden. -
APIs (Application Programming Interfaces)
Dienen als Schnittstellen und erleichtern den Datenaustausch zwischen Systemen, z. B. zwischen einer Autorenplattform und einem LMS oder zwischen Lerninhalten und Analyse-Tools. Microsoft Teams nutzt beispielsweise Graph APIs, um externe Inhalte direkt in Teams einzubinden. -
ePub3
Ein offenes E-Book-Format, das interaktive und multimediale Inhalte unterstützt. Im Bildungsbereich wird ePub3 auch als Alternative zu PDFs genutzt, da es sich dynamisch an verschiedene Bildschirmgrössen anpasst und Barrierefreiheit unterstützt. Es hat sich aber noch nicht ganz durchgesetzt, da für die Nutzung dieses Formats ein Reader benötigt wird und viele Reader noch keine Interaktivität anbieten. -
IMS Common Cartridge (IMSCC)
Ein standardisiertes Paketformat für den Austausch von Lerninhalten zwischen verschiedenen LMS. IMSCC ermöglicht den Transfer von Kursmaterialien inklusive Tests, Diskussionen und Metadaten.
Interoperabilität wird auch in Zukunft ein zentraler Erfolgsfaktor bleiben. Wer heute in flexible Lösungen investiert, stellt sicher, dass seine Inhalte langfristig nutzbar sind – egal auf welcher Plattform. Technologien wie unsere Transformation Engine unterstützen diesen Prozess, indem sie Inhalte automatisiert in eine Vielzahl von Ausgabeformaten umwandeln.