LEARNTEC ’23 – Von Content, Trends & KI

Ende Mai besuchten wir die LEARNTEC, Europas grösste Veranstaltung für digitale Bildung. Teilnehmende und Aussteller aus 21 Nationen diskutierten den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Nicolas Moser berichtet von den neusten Trends.
Veröffentlicht am 3. Juli 2023

An der diesjährigen 30. Jubiläumsausgabe der LEARNTEC trafen sich Fachpublikum und Aussteller aus 21 Nationen, um sich über die neusten Trends im digitalen Lernen auszutauschen und zu informieren. E-Learning ist mehr denn je Bestandteil von ganzheitlichen Bildungskonzepten und so stand auch der Umgang mit künstlicher Intelligenz im Zentrum der Fachmesse und des europaweit renommierten Kongresses. Unser Leiter Distribution Nicolas Moser war an der diesjährigen LEARNTEC dabei und berichtet von den neusten Trends.

Nicolas, die LEARNTEC ’23 in drei Wörtern:

Content, KI und Corporate Learning

Magst Du das näher ausführen?

«Content is King» – das zeigte die LEARNTEC auf eindrückliche Weise. Obwohl es alle wissen, fehlt den meisten Anbietern der Content oder in der richtigen Form. KI ist im Aufwind, es ist beeindruckend, was beispielsweise ChatGPT heute bereits kann und wie der Sprachrobot eingesetzt wird. Und zuletzt, Corporate Learning: Hier spielt die Musik!

Corporate Learning ist ja erst einmal nichts Neues …

Das stimmt. Unternehmen sind natürlich schon immer dran, ihre Mitarbeitenden aus- und weiterzubilden. Was nun aber potenzierend hinzukommt, ist der Fachkräftemangel. Hier müssen dringend Wissens-/Bildungslücken geschlossen werden und das ist nicht mit ein oder zwei Kompaktkursen erledigt. Zudem stehen zukünftig viele Umschulungen als Auswirkung der digitalen Transformation an, denn es müssen neue Skills erlernt werden. All das verändert die Lern-Landschaft.Ich denke, insbesondere beim Thema Corporate Learning ist das Gesamtpaket aus Plattform / Content / Schulung / Beratung gefragt. D. h. die Plattformanbieter werden das verkaufen und somit zum Händler avancieren. Die Grenzen zwischen den Anbietern verschwimmen, aber alle benötigen Content.

Impressionen von der LEARNTEC 2023

Was uns zu Deiner eingangs gemachten Aussage bringt: «Content is King». Es braucht also spezifischen Content.

Ganz klar, ja. Zum einen braucht es den richtigen Content – er muss inhaltlich spezifisch sein, natürlich aktuell und zudem individuell einsetzbar sein. Zum anderen braucht es den Zugang zu User:innen, Plattformen sowie den richtigen Einsatz auf Lernplattformen etc. Hier kommen wir zur Herausforderung für Publisher, den Marktzugang zu finden. Die Wiederverwendbarkeit der Inhalte und einfaches Onboarding sind dabei sehr wichtig.

Content First mit XML ist hier der richtige Ansatz – also guten Content in geeigneter Struktur zu haben. Mit einer Content First-Strategie können Verlage und Publisher ihre Inhalte parat haben und mit einer guten Distribution auch in neuen Märkten aktiv sein. 

Und noch ergänzend zur Content Generierung: KI liefert hier bereits sehr beeindruckende Ergebnisse, die Verlage ihre Rolle überdenken lassen müssen.

Was meinst Du damit? KI macht in Zukunft alles alleine und Verlage braucht es nicht mehr?

Interessant sind bei der KI ja beide Seiten der Medaille. Wir sehen künstliche Intelligenz oft als etwas Bedrohliches, etwas das Arbeit wegnimmt oder unheimliche Dinge neu erstellt. Und in der Tat ist KI ein Risiko für Verlage mit bisherigem Publikationsmodell. Beispielsweise sind Übersetzungsmaschinen heute schon sehr gut. Wir kennen das alle, wenn wir solche Apps in den Ferien nutzen oder um mal schnell einen Satz übersetzen zu lassen.

Im Business heisst das aber, dass Content aus anderen Ländern rasch zur Verfügung stehen kann. Heisst, ausländische Verlage bringen Inhalte auf den Markt – von der KI in deutsche Sprache übersetzt. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch, dass deutschsprachige Verlage neue Märkte im Ausland erschliessen können. Der Absatzmarkt verändert sich dadurch enorm. Diese Erweiterung bedeutet natürlich verstärkte Anstrengungen im Vertrieb. Also braucht es hierfür vereinfachte Vertriebslösungen resp. -plattformen.

Dein Fazit nach zwei Tagen auf der LEARNTEC?

Ich hatte viele spannende Gespräche mit Anbietern von LMS’, (Learning Management System) LXPs (Learning Experience Platform) und Lernplattformen. Bei vielen Plattformen liegt die UX (User Experience) vor der Funktion – also bei der Gestaltung und Entwicklung mehr an den/die User:in denken!

Und auch die besten Plattformen brauchen qualitativen Inhalt. Mit Distrinova und seinen Partnerverlagen kann das gelingen, um noch konkret den Bogen zu uns zu schlagen. Edupartner mit seiner Gesamtlösung von der Herstellung bis zu Distribution kann hier Verlage und Publisher dabei unterstützen, einfach und schnell diese neuen Plattformen und Kundengruppen zu erschliessen.